Battery Charts ist eine Entwicklung von Jan Figgener, Christopher Hecht und Prof. Dirk Uwe Sauer der beiden Institute ISEA und PGS der RWTH Aachen University. Mit dieser Seite bieten wir eine monatliche Auswertung der Batteriespeicher aus dem Marktstammdatenregister (MaStR) der Bundesnetzagentur an. Dabei unterteilen wir den Batteriespeichermarkt vereinfachend in Heimspeicher (bis 30 Kilowattstunden), Gewerbespeicher (30 bis 1.000 Kilowattstunden) und Großspeicher (ab 1.000 Kilowattstunden).
Diese Seite ist ein Anhang der detaillierten Marktanalyse in unserer aktuellen Veröffentlichung. Die Grafiken und Daten dieser Seite sind lizensiert unter CC BY 4.0 und dürfen unter Nennung der Urheber und Lizenz verwendet werden (siehe Reiter “Zitation”).
Insgesamt sind mittlerweile bereits einige Gigawattstunden an stationären Batteriespeichern in Deutschland gemeldet. Der größte Anteil entfällt dabei auf die Heimspeicher, die den Gesamtmarkt tragen. Großspeicher bilden den zweitgrößten Markt vor Gewerbespeichern. Zum Vergleich: Die nationalen Pumpspeicherkraftwerke haben eine Speicherkapazität von insgesamt 39 Gigawattstunden.
Heimspeicher werden derzeit überwiegend zur Erhöhung des solaren Eigenverbrauchs eingesetzt. Gewerbespeicher dienen vor allem dem solaren Eigenverbrauch sowie der Lastspitzenkappung bei Gewerben oder der Schnellladung von Elektrofahrzeugen. Großspeicher wurden in den letzten Jahren fast ausschließlich zur Bereitstellung von Primärregelleistung erbaut. Momentan zeichnen sich jedoch drei neue Einsatzgebiete ab:
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Batteriespeicher bieten in den meisten Fällen die Möglichkeit, mehr als eine Stunde bei voller Leistung ge- oder entladen werden zu können. Daher ist die Summe der kumulierten Speicherleistung auch kleiner als die Summe der Speicherkapazität. Insgesamt sind heute bereits einige Gigawatt an Batteriespeichern registriert. Die Leistung verteilt sich in etwa proportional zur Speicherkapazität.
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Mittlerweile sind hunderttausende Speicher bei der Bundesnetzagentur registriert. In Bezug auf die Anzahl sind dies fast ausschließlich Heimspeicher. Doch auch der Bestand an Gewerbespeichern steigt mit einigen tausend Registrierungen deutlich an, was bei Klick auf die Legende zu sehen ist. Die Zahl an Batteriegroßspeichern ist deutlich geringer. Zu beachten ist, dass einzelne Registrierungen mit Speicherkapazitäten von über 1.000 kWh herausgefiltert werden, da es sich hierbei oftmals um ungeprüfte Einträge handelt, bei denen Privatpersonen irrtümlich Speicher in der Megawattklasse registrieren.
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Neben der kumulierten Darstellung der Speicherkapazität ist ebenfalls der monatliche Zubau dargestellt. Es ist gut zu erkennen, dass die Zubauzahlen im Trend deutlich ansteigen. Die aktuellen Entwicklungen steigender Strompreise und der Krieg in der Ukraine verstärken das Bestreben nach Autarkie und den Wunsch nach einer eigenen PV-Anlage inklusive Batteriespeicher.
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Zu Beginn des Heimspeichermarkts existierten die ersten Jahre vor allem Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Speicher. Im Laufe der Zeit haben sich Lithium-Ionen-Batterien jedoch eindeutig durchgesetzt und nehmen in den letzten Jahren nahezu den gesamten Markt ein.
Auch der Gewerbespeichermarkt weißt mehrheitlich Lithium-Ionen-Batterien auf. Zu beachten ist hierbei jedoch, dass Anlagen zur unterbrechungsfreien Stromversorgung nicht in allen Fällen meldepflichtig sind und hier auch noch häufig Blei-Säure-Batterien eingesetzt werden.
Die Technologievielfalt im Großspeichermarkt war in den ersten Jahren des Speichermarkts am größten. Neben Blei-Säure- und Lithium-Ionen-Batterien existieren hier auch Hochtemperatur- und Redox-Flow-Batterien. Heutige Installationen sind aber auch überwiegend auf Lithium-Ionen-Basis.
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Das MaStR beinhaltet teilweise auch geplante Batteriespeicher. Der Großteil entfällt dabei auf Großspeicher. Dies liegt vor allem daran, dass die kleineren Heimspeicher und Gewerbespeicher oftmals erst mit der Installation gemeldet werden.
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Die Speichersysteme sind über ganz Deutschland verteilt. Während die Heimspeicher und Gewerbespeicher innerhalb der Landkreise aggregiert sind, stellen wir die Großspeicher als einzelne Systeme dar. Bei den Heim- und Gewerbespeichern sind die meisten der Systeme in den westlichen und südlichen Teilen Deutschlands. Die Großspeicher zeigen hingegen keine klare Verteilung.
Dieses Portal visualisiert die Daten des MaStR der Bundesnetzagentur. Diese sind unter der Lizenz dl-de/by-2-0 auf der Seite https://www.marktstammdatenregister.de/MaStR verfügbar. Die Analysen basieren auf eigenen Auswertungen der veröffentlichten Einzelmeldungen, die nach bestem Wissen und Gewissen durchgeführt werden.
Die Grafiken sind interaktiv und können durch einen Klick auf die Legende angepasst werden (Klick: Einzelansicht | Klick + Strg: Auswahl mehrerer Datenreihen). Neben der Auswahl auf dieser Seite gibt es auch ein öffentlich zugängliches Dashboard (siehe Reiter), das die Auswahl einzelner Bundesländer und Batterietechnologien ermöglicht.
Die Daten im MaStR werden manuell von Personen eingetragen, weshalb wir gewisse Konsistenzfilter anwenden:
Die Vollständigkeit des MaStR ist bei den Neuinstallationen unserer Einschätzung nach mittlerweile sehr hoch. Zwar wurden viele Batteriespeicher nach Betrieb des MaStR nicht nachträglich angemeldet (betrifft Installationen vor 2019), aber die Installationen in diesen Jahren waren auch nicht allzu groß. Für die Neuinstallationen gehen wir ab 2021 von einer Nichtmeldequote von wenigen Prozent aus.
Wir stellen die Batteriespeicher nach Inbetriebnahme-Datum und nicht nach Melde-Datum dar. Dies führt dazu, dass insbesondere die Zahlen für die letzten 2-3 Monate noch etwas steigen, da die Registrierung nicht immer sofort erfolgt.